BEZIRKSLIGA WEST: Horvath zu Kiebitzreihe anstatt Seestermühe

Es war ein kleines Foto, ein kurzer Facebook-Post, den Rot-Weiß Kiebitzreihe am vergangenen Sonntagabend veröffentlicht hatte – und der beim Noch-Fußball-Bezirksligisten TSV Seestermüher Marsch wenige Stunden nach dem 2:9-Klatsche gegen Spitzenreiter FK Nikola Tesla, das einen Spieltag vor Saisonende den Abstieg der Märschler in die Kreisliga besiegelt hatte, den nächsten Schock auslöste. Es zeigte Sandor Horvath mit RWK-Fanschal – und einer dazugehörigen Vereinsmeldung, in der Horvath als neuer Trainer der Kiebitzreiher für die kommende Saison vorgestellt wurde. Prekär: Der aber stand nicht nur seit Jahresbeginn gemeinsam mit dem scheidenden Trainer Andreas Hermeling an der Seitenlinie des TSV, sondern hatte in Seestermühe obendrein bereits vor Monaten die Zusage gegeben, die Mannschaft nach der Sommerpause alleinverantwortlich zu coachen. „Genauso wie Spartenleiter Rolf Tiedemann habe ich ein paar Tage zuvor Gerüchte aufgeschnappt, die in diese Richtung gingen. Bis auf den Facebook-Post gab es von Sandor aber bis jetzt keine offizielle Info an Verein und Mannschaft. Er wollte wohl im Abstiegskampf keine Unruhe ins Team bringen – und hat dabei den richtigen Zeitpunkt dann irgendwie verpasst“, verriet Noch-Trainer Hermeling. „Auch wir hatten von den Gerüchten gehört. Aber da Sandor bei uns sozusagen im Wort stand und dem Verein als aktiver Spieler und Trainer zudem eng verbunden ist hätte niemand von uns damit gerechnet, dass an den Gerüchten tatsächlich etwas dran sein könnte. Dementsprechend enttäuscht war die Mannschaft, als wir es, ebenfalls über Facebook, erfahren haben“, ergänzte Defensivspieler Danny Hinz im Gespräch mit unserer Zeitung, „Aber dennoch: Die Stimmung im Team ist trotz des Schocks gut und in der nächsten Saison werden wir in der Kreisliga wieder angreifen“. Bis dahin gibt es allerdings viel zu tun für die Vereinsverantwortlichen. Nicht nur die Suche nach einem neuen Trainer dürfte sich angesichts der vielerorts weitestgehend abgeschlossenen Planungen für die neue Spielzeit schwierig gestalten, auch zusätzliche Spieler gilt es nach Seestermühe zu locken – immerhin dürfte die knappe Personaldecke sowie eine stetig wachsende Zahl an verletzten Spielern einer der Gründe sein, warum sich die Märschler trotz vorhandenen Potentials nicht in der Bezirksliga etablieren konnten. (Kay Stieler)