1884 Løbet in Sonderburg
Wir sind bekennende Dänemark-Liebhaber und wollten eigentlich den 100 km-Lauf Als Rundt mitlaufen, der nur alle drei Jahre stattfindet. Manchmal macht allerdings das Leben Planungen zunichte und wir zogen schweren Herzens unsere Teilnahme am Lauf zurück. Hocherfreut waren wir, als die Veranstalter (http://vidarmotion.dk/) uns als Trostpflaster die Teilnahme am 1864 Løbet anboten. Wir sagten natürlich sofort zu - ein Halbmarathon geht immer!
Der Veranstaltung soll an die Geschehnisse des Jahres 1864 erinnern, in dem die Preußen gegen die Dänen kämpften.
Am Vortag der Veranstaltung herrschte noch kaltes und sehr wechselhaftes, schauerliches Wetter. Das Abholen der Startunterlagen am Alsion in Sonderburg war schnell erledigt und verlief völlig unproblematisch. Am folgenden Tag hat Petrus ein Einsehen mit den Läufern; es war windig, kühl, aber trocken. Ein Parkplatz war schnell gefunden und wir gingen zu den vielen anderen Läufern im Startbereich, der direkt am Als Sund gelegen war.
Angeboten wurden ein Kinderlauf und für größere Menschen Strecken von 6, 10,6 und 21,1 km Länge. Im Starterfeld herrschte eine fröhliche Stimmung, besonders bei der Aufwärmgymnastik, die von einem älteren Herrn in historischer Uniform angeleitet wurde. Der Startschuss wurde sehr lautstark von einem Gewehr aus dem vorletzten Jahrhundert abgegeben und schon sausten die Läufer davon.
Unser Weg führte uns über die alte Brücke von Christian X., durch einen Teil der Altstadt, direkt in das Schloss von Sonderburg. Die schmale Wendeltreppe durfte laufend erklommen werden, innerhalb der wenigen Meter in der Ausstellung war maximal zügiges Gehen erlaubt. Wieder draußen angekommen, liefen wir in freudiger Erwartung auf den angekündigten Hügel "Mini Alpe d' Huez". Mehrfach dachte ich schon, wir hätten ihn erklommen, bis ich ihn tatsächlich vor mir hatte. Ein Weg, aufgrund der Steigung in Serpentinen gewunden, führte hinauf in ein Wohngebiet mit wunderbarem Ausblick. Herrliche Ausblicke auf die Stadt, die Landschaft und die Ostsee konnten wir während der gesamten Veranstaltung genießen, denn es gab nicht nur einen, den angekündigten Hügel, sondern eine Steigung nach der anderen. Aber auch uns Marschbewohnern macht es Spaß, Hügel zu erklimmen und wieder hinunter zu sausen. Außerdem lieben wir diese Wege über Stock und Stein, schmale Wiesenpfade und an der Ostsee entlang. Im Gefechtsgraben des Museums Dybbøl Banke wurden wir von Kanonendonner empfangen. Wie gruselig und bedrohlich muss es zu Kriegszeiten gewesen sein!
Der weitere Weg führte uns über zwei Schleifen auf den Gendarmsti - Graswege, Steinwege, Sand, alles was das Herz begehrte, gab es dort als Laufuntergrund. Zur Belohnung verliefen die letzten drei Kilometer gefühlt nur noch bergab nach Sonderburg. Welch eine grandiose Gelegenheit, sich mit anderen Teilnehmern noch ein kleines Rennen zu gönnen; die Gelegenheit haben sowohl Heiner als auch ich natürlich zu gern genutzt.
Glücklich und zufrieden im Ziel angekommen, erhielten alle Teilnehmer eine Medaille, Getränke, Obst und ein kleines Brot. Wir haben diesen wundervollen Lauf auf der Wiese in der Sonne sitzend, mit schönem Blick auf den Als Sund ausklingen lassen. Es war nicht das letztes Mal, dass wir hier teilgenommen haben.
Tusind tak til Vidar Motion for det fantastisk løb!
(Bericht 2015: Gina Asmussen)