Celler Wasa-Lauf (10 km)
Dieser Lauf war in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung. Zum einen war es sehr kalt und glatt auf der Strecke und zum anderen hatte ich die Aufgabe den Hasen zu geben und „Tame“ zu einer neuen Bestzeit zu ziehen.
Ich war am Vortag angereist und übernachtete im Hotel. Zwischen auschecken und Start gab es allerdings noch viel Zeit. Draußen war es eiskalt, die Geschäfte hatten geschlossen. Daher suchte ich mit dem Auto einen Platz in der Nähe des Startplatzes und verweilte dort. Es wurde immer kälter im Auto und ich konnte gar nicht so schnell zittern wie ich fror. Wer Celle kennt, weiß um sein Kopfsteinpflaster. Wie es sich wohl auf vereistem und verschneiten Kopfsteinpflaster laufen lässt? Sollten wir jetzt wirklich unsere Pläne über den Haufen werfen? Wir beschlossen, zu gucken was geht.
Mit etwa 1300 weiteren 10 km-Läufern wurden wir um 12:05 Uhr auf die Strecke geschickt. Trotzdem wir uns ziemlich weit vorn eingereiht hatten, war es ein Gewusel an Läufern am Anfang des Laufes. Wir nutzten jede kleine Lücke, um uns nach vorn zu kämpfen und um die Beine frei zu bekommen. Diese Überholmanöver kosten Kraft. Anschließend hätte sich „Tame“ gern ein paar Meter trabend ausgeruht. Geht mit Bestzeit-Ambitionen natürlich gar nicht. Also feuerte ich „Tame“ an. Sie musste sich immer wieder sputen, um dem Hasen auf den Fersen zu bleiben. Aber es lief richtig rund, die Beine wollten schnell, wir liefen uns ohne Zipperlein frei. Nach gut einem Kilometer ging es dem ziemlich vereisten und matschigen, leicht ansteigenden Schlossbergweg entlang. Hier herrschte immer noch großes Gedränge. Doch als wir endlich Asphalt unter die Füße bekamen, konnten wir Gas geben und deutlich aufholen.
Auf dem "Großen Plan" hörten wir "Tame vom Team jogmap" durch die Lautsprecherboxen, was herrlich puschte. Mehrmals wurde „Tame“ von Sonnenblume2 angefeuert, die erst später für die 20 km auf die Strecke ging. Ihren Namen hörte „Tame“ noch öfter. So ist es, wenn man Heimvorteil genießt, das motiviert ungemein. Wir liefen wegen der Glätte trotzdem sehr konzentriert, nahmen nur aus den Augenwinkeln die Cheerleader und am Rande die Geräusche der Sambaband wahr.
Die erste Runde von 5 km hatten wir nach etwa 23:40 min geschafft. Das machte „Tame“ Hoffnung auf eine neue PB, denn der Lauf war zwar anstrengend, aber nicht völlig erschöpfend. Frisch motiviert, wurde „Tame“ trotz teilweise sehr rutschigen Untergrunds immer mutiger, nahm die Kurven schwungvoller. Als wir das Ziel vor Augen hatten, gingen die Beine mit mir durch und ich legte noch einen schönen Schlussspurt hin.
„Tame“ lief 47:45 min Bruttozeit, 3. Platz in ihrer Altersklasse, 24ste Frau und 245ste von 1296 Finishern insgesamt.
Damit war sie eine neue persönliche Bestzeit gelaufen. Job erledigt.
Zufriedener hätte ich nicht sein können und auch mein Ergebnis mit Platz 31 M50, 47:38 war ok.
(Bericht 2013: Heiner)